Der Bremssattel im Auto ist Bestandteil des Bremssystems bei allen Fahrzeugen mit Scheibenbremse. Dieser hat die Aufgabe, den hydraulischen Druck, der beim Betätigen des Bremspedals aufgebaut wird, bis auf die Bremsbeläge zu übertragen. Die dadurch entstehende Bremswirkung ermöglicht es, die Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu verringern oder es zum Stillstand zu bringen.
Aufbau und Funktion eines Bremssattels
Die meisten Bremssättel bestehen aus einem Zylinder mit Kolben, welcher fest auf einem Halter verschraubt ist. Der darüber liegende Schwimmrahmen und die innen liegenden Bremsbeläge, welche nur durch Haltestifte fixiert sind, ermöglichen das Greifen und Lösen der Bremsscheibe durch die Bremsklötze bei Betätigung der Bremse. Der Bremssattel und die Beläge werden zusätzlich von einer Feder in Position gehalten. Um den Bremskolben innerhalb des Bremssattels zu betätigen, benötigt der Bremssattel hydraulischen Druck. Dieser Druck wird durch den Hauptbremszylinder erzeugt, der mit dem Bremspedal verbunden ist. Wenn der Fahrer das Bremspedal betätigt, wird der hydraulische Druck auf die Bremssättel übertragen, wodurch die Bremsbeläge gegen die Bremsscheibe gedrückt werden.
Welche Arten von Bremssätteln gibt es?
Je nach Hersteller und Fahrzeugmodell können verschiedene Arten von Bremssätteln verbaut sein. Diese können in ihrem Aufbau leicht variieren. Die am häufigsten verwendeten Bauarten von Bremssätteln sind:
Schwimmsattel
Der Schwimmsattel (Faustsattel) ist der wohl am häufigsten verwendete Bremssattel in modernen Fahrzeugen. Dieser zeichnet sich daraus aus, dass er nur hinter einem der Bremsbeläge/Bremsklötze hydraulische Kolben besitzt. Der Schwimmsattel ist axial zur Bremsscheibe verschiebbar gelagert und ermöglicht es so, beide Beläge mit gleicher Kraft gegen die Bremsscheibe zu pressen. Während der Abnutzung der Bremsbeläge verschiebt sich der Bremssattel um das Maß des Verschleißes.
Festsattel
Der Festsattel besitzt mindestens zwei gegenüberliegende Bremskolben, welche die Bremsbeläge/Bremsklötze gleichmäßig von beiden Seiten gegen die Bremsscheiben drücken. Dies erhöht nicht nur die Bremswirkung, sondern erhöht auch den Bremskomfort. Diese Art des Bremssattels wird häufig an der Hinterachse eines Fahrzeugs verbaut.
Bremssattel wechseln
Der Bremssattel ist ein sicherheitsrelevantes Bauteil im Fahrzeug. Schäden oder Verschleißerscheinungen am Bremssattel, die nicht rechtzeitig behoben werden, können zu Folgeschäden an Bremsscheibe und Belägen führen oder im schlimmsten Fall zum vollständigen Verlust der Bremsleistung führen. Für die Bremssättel gibt es in der Regel keine festen Kontroll- oder Wechselintervalle. Es ist daher ratsam, beim Wechsel von Reifen oder Bremsbelägen einen zusätzlichen Blick auf den Zustand des Bremssattels zu werfen.
Defekten Bremssattel erkennen
Es gibt unterschiedliche Symptome, die auf einen defekten Bremssattel hindeuten können. Meistens treten diese einseitig auf einer Seite der Achse auf. Folgende Symptome können auf einen Defekt am Bremssattel hindeuten:
Starke Hitze- oder Rauchentwicklung an Felge oder Reifen
Starke Abnutzung der Bremsbeläge
Höherer Kraftstoffverbrauch
Schleifende oder quietschende Geräusche während der Fahrt
Verbrannter Geruch und verfärbte Bremsscheiben
Austretende Bremsflüssigkeit am Bremssattel
Kosten für den Austausch eines Bremssattels
Die Kosten für den Austausch eines Bremssattels sind von mehreren Faktoren abhängig. Der reine Bremssattel ist je nach Hersteller und Fahrzeugmodell zwischen 50 und 130 € erhältlich. In der Regel werden mit dem Bremssattel aber auch die Bremsbeläge und die Bremsscheiben gewechselt. Hinzukommen die Kosten der Werkstatt. Diese sind zum einen abhängig vom Stundensatz der ausgesuchten Werkstatt, aber auch vom Arbeitsaufwand. Die Gesamtkosten für den Wechsel der Bremssättel einer Achse in einer Werkstatt liegen daher zwischen 300 und 500 €.
Bremssattel selbst wechseln
Natürlich ist es mit dem nötigen Fachwissen und dem passenden Werkzeug auch möglich, den Bremssattel im Auto selbst zu wechseln. Da es sich bei der Bremsanlage um eine sicherheitsrelevante Komponente im Fahrzeug handelt, empfehlen wir, diese Arbeit nur mit ausreichendem Know-how oder in der Fachwerkstatt durchzuführen. Neben einer Hebebühne oder einem Wagenheber wird ein Bremskolbenrücksteller benötigt, um die Kolben der Bremszylinder zurück in den Sattel zu drücken.
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