Die Bremsbeläge (Bremsklötze) im Auto haben die Aufgabe, die Drehzahl des Rades zu verringern und so das Fahrzeug abzubremsen oder zum Stillstand zu bringen. Die wichtigste Aufgabe der Bremsbeläge ist es daher, die Bewegungsenergie vom Rad und der darauf verschraubten Bremsscheibe in Wärme umzuwandeln. Da es sich bei Bremsbelägen um typische Verschleißteile handelt, müssen diese regelmäßig überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden, um ein optimales Bremsverhalten und die Sicherheit der Insassen zu gewährleisten.
Funktion und Aufbau von Bremsbelägen
Die Bremsbeläge wandeln die Bewegungsenergie der Räder in Wärme um. Um dies zu erreichen, werden die Bremsklötze bei der Scheibenbremse mittels hydraulischen Druck von den Kolben des Bremssattels gleichmäßig gegen die Bremsscheibe gedrückt. Die dadurch entstehende Reibung erzeugt Hitze und verringert die Raddrehzahl. Die Bremsbeläge müssen daher aus einer Materialmischung hergestellt sein, die Temperaturen bis zu 800 °C aushalten kann.
Unterschied zwischen Bremsbelägen und Bremsklötzen
Bremsklötze werden umgangssprachlich auch als Bremsbeläge bezeichnet. Doch was ist der Unterschied zwischen Bremsbelägen und Bremsklötzen? Der Bremsklotz besteht aus zwei Teilen, dem Bremsschuh und dem Bremsbelag. Der Bremsschuh ist eigentlich nur der Träger aus Metall für den Bremsbelag, welcher untrennbar mit dem Bremsschuh verbunden ist. Der Bremsbelag kann je nach Ausführung aus unterschiedlichen Materialmischungen bestehen. Zudem besitzen viele moderne Fahrzeuge Bremsbeläge mit Bremsverschleißanzeigen, um den Fahrer auf eventuell verschlissene Bremsen aufmerksam zu machen.
Welche Arten von Bremsbelägen gibt es?
Wie bereits erwähnt gibt es unterschiedliche Arten von Bremsbelägen. Diese unterscheiden sich vor allem in Ihrer Materialmischung. Jede dieser Zusammensetzung hat verschiedene Vor- oder Nachteile, welche in der Regel bestimmen, bei welchem Fahrzeug welcher Bremsbelag verwendet wird.
Organische Bremsbeläge
Bremsklötze mit Bremsbelägen aus organischer Materialzusammensetzung bestehen meist aus Fasern organischer Stoffe wie Gummi, Glas, Karbon, Twaron oder Kevlar und Füllstoffen wie Natur- oder Kunstharz. Vorteile diese Beläge sind die geringe Geräuschentwicklung beim Bremsvorgang und die geringe Abnutzung der Bremsscheibe durch die weiche Materialmischung. Zu den Nachteilen gehören daher der schnelle Verschleiß an den Belägen und die hohe Temperaturentwicklung.
Sintermetall-Bremsbeläge
Bremsklötze mit Bremsbelägen aus sintermetallischer Materialzusammensetzung bestehen aus einer Mischung von Grafit, gesinterten Metall und Füllstoffen. Durch den Metallgehalt besitzen diese Beläge eine hohe Bremskraft und gute Bremsfading-Eigenschaften bei hohen Temperaturen. Nachteile sind allerdings ein stärkerer Verschleiß der Bremsscheibe und schlechtere Bremsleistung bei niedrigen Temperaturen. Je nach Anteil des Metallgehalts in der Materialzusammensetzung können auch quietschende Geräusche beim Bremsvorgang entstehen.
Semimetall-Bremsbeläge
Bremsklötze mit Bremsbelägen aus semimetallischer Materialzusammensetzung bestehen ebenfalls aus einer Mischung von Grafit, Metall, Füllstoffen und einem Bindemittel. Diese Beläge besitzen einen mittleren Metallanteil und sollen die positiven Eigenschaften von organischen und Sintermetall-Belägen vereinen. Diese Bremsbeläge besitzen eine hohe Hitzebeständigkeit und einen geringeren Verschleiß als andere Arten von Belägen, neigen aber auch zu quietschenden Geräuschen.
Low-Metallic-Bremsbeläge
Bremsklötze mit Bremsbelägen aus Low-Metallic Materialzusammensetzung besitzen nur einen geringen Metallgehalt von maximal 30 Prozent. Dies sorgt für eine geringe Geräuschentwicklung beim Bremsvorgang und gute Bremseigenschaften bei hohen Temperaturen.
Keramik-Bremsbeläge
Bremsklötze mit Bremsbelägen aus Keramik Materialzusammensetzung besitzen ähnliche Bremseigenschaften wie die Beläge aus Sintermetall und haben nur einen sehr geringen Metallgehalt von wenigen Prozent. Diese Beläge sorgen durch ihre Materialmischung für einen geringen Verschleiß der Bremsscheibe und eine sehr geringe Geräuschentwicklung.
Bremsbeläge wechseln
Da die Umwandlung von Bewegungsenergie in Wärme über Reibung zwischen den Bremsbelägen und der Bremsscheibe erfolgt, gehören die Bremsklötze zu den Verschleißteilen des Fahrzeugs. Durch Ihrer Aufgabe, ein Auto sicher abzubremsen oder zum Stillstand zu bringen, sind diese Bauteile unentbehrlich für die Sicherheit der Insassen. Daher müssen die Bremsbeläge regelmäßig geprüft und bei Bedarf ausgetauscht werden. In der Regel liegt die Lebensdauer von Bremsbelägen zwischen 40.000 und 60.000 km. Dies kann aber je nach Fahrzeug und Fahrverhalten variieren. Ein Wechsel der Beläge sollte immer auf beiden Seiten einer Achse erfolgen, um so ein gleichmäßiges Bremsverhalten zu garantieren. Achten Sie nach dem Einbau darauf, dass sich die Bremsbeläge erst einschleifen (einbremsen) müssen. Bevor also eine Vollbremsung durchgeführt wird, sollten Sie ca. 25-35 vorsichtige Bremsungen aus einer mittleren Geschwindigkeit durchführen.
Verschlissene oder defekte Bremsbeläge erkennen
Es gibt verschiedene Anzeichen und die auf defekte oder verschlissene Bremsbeläge hinweisen. Viele moderne Fahrzeuge besitzen eine Bremsverschleißanzeige und weisen den Fahrer durch Aufleuchten einer Kontrollleuchte auf den Zustand der Bremsen hin. Bei Fahrzeugen ohne Verschleißanzeige kann eine Sichtprüfung helfen, eine Unterschreitung der benötigten Materialdicke zu erkennen. Sollte die Materialstärke der Beläge unter 4 mm liegen, gelten diese als verschlissen. Auch bei Rissbildung in den Bremsklötzen sollten diese umgehend erneuert werden. Neben den optischen Merkmalen kann auch eine ungewöhnliche Geräuschentwicklung beim Bremsvorgang auf einen Defekt oder Verschleiß der Bremsen hinweisen. Zudem kann auch das Bremsverhalten durch verschlissene Bremsbeläge beeinträchtigt werden. Sollten Sie also eine Verlängerung des Bremsweges oder Vibrationen im Bremspedal oder Lenkrad feststellen, kann dies ebenfalls ein Anzeichen für einen anstehenden Austausch sein.
Kosten für den Wechsel von Bremsbelägen
Je nach Fahrzeug und Modell können sich die Kosten für Bremsbeläge stark unterscheiden und zwischen 10€ und 250€ pro Satz liegen. Ein solcher Bremsbelagssatz umfasst in der Regel 4 Beläge für eine Achse. Zu den Materialkosten kommen die Kosten der Werkstatt, welche je nach Werkstatt und Stundensatz ebenfalls variieren können. Die Montage der neuen Bremsklötze kann dann zusätzlich noch mal zwischen 100€ und 400€ kosten.
Bremsbeläge selbst wechseln
Der Wechsel von Bremsbelägen im eigenen Fahrzeug erfordert ein gewisses Maß an Fachwissen und natürlich das passende Werkzeug. Da die Bremsen zu den sicherheitsrelevanten Bauteilen gehören, sollten Sie diese Arbeit bei mangelndem Fachwissen lieber einem qualifizierten Mechaniker überlassen. Neben einer Hebebühne, die das Arbeiten im engen Radkasten erleichtert, wird in der Regel auch ein Bremskolbenrücksteller benötigt, um die Kolben zurück in den Bremssattel zu drücken, da sonst der benötigte Platz für die neuen Bremsklötze fehlt.
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